Einführung in den Data Governance Act (DGA)
Data Governance Act im Überblick: Was ist das und welche Bedeutung hat er für die EU?
Der Datenaustausch innerhalb der Europäischen Union ist weiterhin eingeschränkt, aufgrund einer Vielzahl von Barrieren, einschließlich mangelndem Vertrauen in den Datenaustausch, Herausforderungen im Zusammenhang mit der Weiterverwendung von Daten und der Erhebung von Daten zum Gemeinwohl sowie technischer Hindernisse.
Der Data Governance Act ist eine geplante EU-Verordnung und zielt darauf ab, den Umgang mit Daten innerhalb der Europäischen Union zu regulieren und die Mechanismen zur Erhöhung der Datenverfügbarkeit zu stärken. Diese Säule der europäischen Datenstrategie stellt einen wichtigen Schritt in Richtung eines einheitlichen EU-Datenschutzrahmens dar und soll die Rechte der Bürger schützen, während gleichzeitig der sichere und effektive Umgang mit Daten gefördert wird.
Der Data-Governance-Act wird zudem die Schaffung und Förderung gemeinsamer europäischer Datenräume in strategischen Sektoren unterstützen, in die sowohl private als auch öffentliche Akteure involviert sind. Diese Bereiche umfassen Gesundheit, Umwelt, Energie, Landwirtschaft, Mobilität, Finanzen, verarbeitende Industrie, öffentliche Verwaltung und Kompetenzen. Der Data-Governance-Act trat am 23. Juni 2022 in Kraft und gilt nun nach einer Frist von 15 Monaten seit September 2023.
Der Data-Governance-Act sieht vor, dass Unternehmen und Organisationen, die große Mengen an Daten verarbeiten, bestimmte Verpflichtungen in Bezug auf den Datenschutz und die Nutzung von Daten einhalten müssen. Dazu gehören unter anderem:
- Die Einrichtung interner Strukturen und Prozesse zur Gewährleistung der Datensicherheit und des Datenschutzes;
- Die Ernennung eines Datenschutzbeauftragten, der für die Überwachung der Datensicherheit zuständig ist;
- Die Durchführung von Datenschutz-Folgenabschätzungen, um potenzielle Risiken für die Privatsphäre der Bürger zu identifizieren und zu minimieren;
- Die Einhaltung von Transparenzvorschriften, einschließlich der Bereitstellung klarer Informationen über die Art und Weise, wie Daten verarbeitet werden.
Darüber hinaus legt der Data-Governance-Act fest, dass Unternehmen und Organisationen personenbezogene Daten nur dann grenzüberschreitend übertragen dürfen, wenn angemessene Schutzmaßnahmen vorhanden sind und die Einwilligung der betroffenen Personen eingeholt wurde.
Der Weg zur Einführung des DGA in der EU
Der Data-Governance-Act wurde von der Europäischen Kommission vorgeschlagen und befindet sich derzeit im Gesetzgebungsverfahren. Es wird erwartet, dass der Data-Governance-Act in den kommenden Jahren in Kraft treten wird, nachdem er von den EU-Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament verabschiedet wurde.
Die Einführung des Data-Governance-Act wird voraussichtlich zu einem einheitlichen Datenschutzrahmen in der gesamten EU führen, der grenzüberschreitende Datenübertragungen erleichtert und gleichzeitig den Schutz personenbezogener Daten gewährleistet. Durch die Stärkung der Datenschutzrechte der Bürger und die Erhöhung der Transparenz bei der Datenverarbeitung soll der DGA das Vertrauen in den digitalen Binnenmarkt stärken und die Innovation fördern.
Es ist wichtig für Unternehmen und Organisationen, sich auf die Einführung des DGA vorzubereiten, indem sie ihre datenschutzrechtlichen Prozesse überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Durch die Einhaltung der Bestimmungen des Data-Governance-Act können sie sicherstellen, dass sie weiterhin rechtmäßig Daten verarbeiten und gleichzeitig das Vertrauen ihrer Kunden stärken.
Ziel und Bedeutung des Data Governance Act
Das Hauptziel des DGA: Förderung des Datenaustauschs
Die Data Governance-Verordnung ist ein wesentliches Instrument, das darauf abzielt, den sicheren und transparenten Austausch von Daten innerhalb der Europäischen Union zu fördern. Das Hauptziel des Data-Governance-Act besteht darin, klare Regeln und Verfahren für den Umgang mit personenbezogenen und nicht personenbezogenen Daten zu schaffen, um das Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen in den digitalen Binnenmarkt zu stärken. Indem es für einen zuverlässigen, sicheren und transparenten Austausch der Daten sorgt, soll die Data Governance-Verordnung das Potenzial der Datenwirtschaft voll ausschöpfen und Innovationen fördern.
Wie der DGA personenbezogene und nicht personenbezogene Daten betrifft
Die Data Governance-Verordnung betrifft sowohl personenbezogene als auch nicht personenbezogene Daten. Personenbezogene Daten sind Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen, wie beispielsweise Name, Adresse oder E-Mail-Adresse. Der Schutz personenbezogener Daten spielt eine zentrale Rolle in der Data Governance-Verordnung, da es darauf abzielt, die Rechte und Freiheiten der Einzelpersonen zu schützen und den Missbrauch ihrer Daten zu verhindern.
Darüber hinaus betrifft die Data Governance-Verordnung auch nicht personenbezogene Daten, wie zum Beispiel anonymisierte oder aggregierte Daten. Es legt Grundsätze und Vorschriften fest, um sicherzustellen, dass diese Daten rechtmäßig und fair behandelt werden, um das Vertrauen der Verbraucher zu wahren und gleichzeitig die Datennutzung zu fördern. Die Data Governance-Verordnung legt auch Verpflichtungen für datenverarbeitende Unternehmen fest, um sicherzustellen, dass die Daten richtig geschützt und verarbeitet werden.
Die Data Governance-Verordnung ist ein bedeutendes Instrument, um den digitalen Binnenmarkt in Europa zu stärken und das Potenzial der Datenwirtschaft zu nutzen. Es sorgt für klare Regeln und bietet einen rechtlichen Rahmen für den Umgang mit Daten, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken und den freien Fluss von Daten zu fördern. Mit dem DGA können Unternehmen sicher und verantwortungsvoll mit Daten umgehen und gleichzeitig von den vielen Vorteilen des Datenaustauschs profitieren.
Lesen Sie hier:
Auswirkungen des DGA auf die europäische Wirtschaft
Die Rolle der Datenvermittlungsdienstleister im DGA
Das Data-Governance-Act ist eine Europäische Union (EU) Verordnung, die darauf abzielt, einheitliche Regelungen für den Umgang mit Daten in der EU zu schaffen. Es hat weitreichende Auswirkungen auf Unternehmen, insbesondere auf Datenvermittlungsdienstleister.
Gemäß der Data Governance-Verordnung müssen Datenvermittlungsdienstleister sich registrieren lassen und bestimmte Anforderungen erfüllen, um in der EU tätig zu sein. Sie müssen transparente Geschäftspraktiken aufrechterhalten, den Datenzugang gewährleisten und Datenverarbeitungsverträge mit ihren Kunden abschließen. Darüber hinaus müssen sie sicherstellen, dass die von ihnen verarbeiteten Daten sicher und rechtmäßig behandelt werden.
Die Regeln der Data Governance-Verordnung haben das Potenzial, den Wettbewerb auf dem Markt für Datenvermittlungsdienste zu verändern. Durch die Einführung einheitlicher Standards wird den Unternehmen ein höheres Maß an Transparenz geboten, wodurch das Vertrauen der Verbraucher gestärkt wird. Gleichzeitig werden die Datenvermittlungsdienstleister dazu angehalten, sicherzustellen, dass die von ihnen verarbeiteten Daten den geltenden Datenschutzrichtlinien entsprechen.
Die Herausforderung der Datenverarbeitung im Einklang mit der DSGVO
Eine der größten Herausforderungen im Zusammenhang mit dem DGA besteht darin, die Datenverarbeitung im Einklang mit der Datenschutz-Grundverordnung der EU (DSGVO) zu gewährleisten. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie angemessene Datenschutzmaßnahmen implementieren, um die Privatsphäre und die Rechte der betroffenen Personen zu schützen.
Die Data Governance-Verordnung stellt sicher, dass Unternehmen, die personenbezogene Daten verarbeiten, auch ihre Verantwortung kennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Es legt klar fest, welche Rechte die betroffenen Personen haben und definiert die Pflichten der Unternehmen in Bezug auf den Umgang mit personenbezogenen Daten.
Um die Anforderungen der Data Governance-Verordnung zu erfüllen, sollten Unternehmen eine umfassende Datenverwaltungsstrategie implementieren. Dies beinhaltet die Schaffung von internen Richtlinien und Verfahren, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die Bestimmungen des DGA verstehen und einhalten.
Insgesamt ist die Data Governance-Verordnung ein wichtiger Schritt in Richtung einer verbesserten Datenverwaltung in der EU. Es schafft einheitliche Regeln für den Umgang mit Daten und trägt dazu bei, das Vertrauen der Verbraucher in den Datenschutz zu stärken. Unternehmen sollten sich mit den Anforderungen des DGA vertraut machen und sicherstellen, dass sie ihre Datenverarbeitungspraktiken entsprechend anpassen
Weiterverwendung von Daten im Besitz öffentlicher Stellen
Die Richtlinie über offene Daten regelt die Weiterverwendung von öffentlich verfügbaren Informationen im Besitz des öffentlichen Sektors. Dieser verfügt jedoch auch über umfangreiche geschützte Daten, wie personenbezogene Informationen und vertrauliche Geschäftsdaten, die nicht als offene Daten freigegeben werden können. Dennoch könnten diese Daten des öffentlichen Sektors gemäß spezifischer EU- oder nationaler Gesetzgebung wiederverwendet werden. Diese Daten bergen ein beträchtliches Wissenspotenzial, ohne ihre geschützte Natur zu verletzen. Der Data-Governance-Act stellt Regelungen und Sicherheiten bereit, um eine solche Weiterverwendung zu erleichtern, sofern dies gemäß anderen Gesetzen möglich ist.
Wie das funktioniert
Um einen größeren Pool öffentlich verfügbarer Daten für die Weiterverwendung zur Verfügung zu stellen, schränkt der Data Governance Act (DGA) die Verwendung exklusiver Datenwiederverwendungsvereinbarungen, bei denen eine öffentliche Stelle einem Unternehmen exklusive Rechte gewährt, auf spezifische Fälle von öffentlichem Interesse ein.
Datenaltruismus und der Data Governance Act
Datenaltruismus beinhaltet die freiwillige Bereitstellung von Daten ohne Entlohnung, um sie im öffentlichen Interesse zu nutzen. Diese Daten haben großes Potenzial für Forschung und die Entwicklung von besseren Produkten und Dienstleistungen, insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Umwelt und Mobilität.
Obwohl das Interesse am Datenaltruismus besteht, werden praktische Umsetzungen oft durch den Mangel an Tools für die Datenfreigabe behindert. Der Data-Governance-Act zielt darauf ab, vertrauenswürdige Werkzeuge zu schaffen, um Daten für das Gemeinwohl einfach teilen zu können. Dies soll Einzelpersonen und Unternehmen das Vertrauen geben, dass ihre Daten gemäß EU-Grundsätzen behandelt werden, und die Schaffung von großen Datenpools für Analysen und maschinelles Lernen erleichtern.
Fazit
Der DGA als Schritt zur Förderung der Digitalisierung in der EU
Der Data Governance Act (DGA) ist ein wegweisendes Gesetz der Europäischen Union (EU), das darauf abzielt, die Digitalisierung voranzutreiben. Er wurde entwickelt, um einheitliche Regeln und Standards für den Umgang mit Daten zu schaffen. Durch den DGA werden Unternehmen ermutigt, Daten sicher zu teilen und grenzüberschreitende Datentransfers zu erleichtern. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den digitalen Binnenmarkt in der EU zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Der DGA legt klare Richtlinien für den Umgang mit Daten fest, einschließlich der Verwendung von Daten für Forschungszwecke, Benutzerkontrollen und Konsumentenrechten. Er bietet Unternehmen auch die Möglichkeit einer gemeinsamen Nutzung von Daten und Datenaustauschvereinbarungen zu treffen, während gleichzeitig die Privatsphäre und Sicherheit der Daten geschützt werden.
Die Auswirkungen des DGA auf die wirtschaftliche Entwicklung der EU
Der DGA wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der EU haben. Indem Unternehmen ermutigt werden, Daten sicher zu teilen und grenzüberschreitende Datentransfers zu erleichtern, wird der DGA den Handel und die Zusammenarbeit in der EU verbessern. Dies wird zu einem effizienteren Austausch von Informationen führen, der wiederum das Wachstum und die Innovation in verschiedenen Wirtschaftszweigen vorantreibt.
Der DGA wird auch das Vertrauen der Verbraucher in den Umgang mit Daten stärken. Durch die klaren Richtlinien und Regelungen für den Datenschutz werden Verbraucher besser geschützt und haben mehr Kontrolle über ihre eigenen Daten. Dadurch wird das Vertrauen der Verbraucher gestärkt, was wiederum die Akzeptanz digitaler Dienste und den fairen Wettbewerb fördert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Data-Governance-Act ein Meilenstein für die Digitalisierung in der EU ist. Er schafft einheitliche Regeln für den Umgang mit Daten und fördert die Zusammenarbeit sowie den sicheren Datenaustausch. Der DGA hat das Potenzial, die wirtschaftliche Entwicklung in der EU voranzutreiben und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
Vielen Dank fürs Lesen,
Ihr Peter Fürsicht
Über den Autor: Peter Fürsicht
Hallo lieber Leser, ich schreibe in diesem Blog über Aktuelles und Interessantes aus unserem direkten Firmenumfeld im Bereich Onlinemarketing und Social Media Marketing sowie als WordPress Agentur in München. Ich freue mich auf spannende Diskussionen.
Meine Qualifikationen: zertifizierter Online-Marketing-Manager (macromedia), zert. Datenschutzbeauftragter, zweifach ZdK-zertifizierter Automobilverkäufer (BMW, Mercedes) mit über 16 Jahren Berufserfahrung, Ausbildung zum Verkaufsleiter (BMW), Coach für Nachwuchsverkäufer innerhalb der ZdK-zertifizierten Ausbildung. Als Dozent für Onlinemarketing bin ich u.a. bei der Macromedia-Akademie und der PTM Akademie in München tätig.
Für Meinungen, Wünsche und Anregungen können Sie mich direkt kontaktieren: pf@max2-consulting.de