Es war sicherlich DAS Highlight der diesjährigen Kongresse zum Thema: Autohaus Marketing – der 4. AUTOHAUS E-Marketing Day in Mainz. Dort trafen sich 130 Kongressteilnehmer am Dienstag den 09. Mai 2017 um namhaften und innovativen Experten zuzuhören wie Autohäuser ihre Kunden digital ansprechen und binden können. Professor Hannes Brachat hat in seinem wöchentlich erscheinenden Blog HB ohne Filter die wichtigsten Aussagen dieses Kongresses in Thesenform aufgeführt.
Der Geschäftsführer von max2-consulting, Peter Fürsicht, möchte die Gelegenheit nutzen und diese Thesen mit weiteren Informationen und Anregungen zu füllen.
Hier wichtigsten Aussagen von Prof. Hannes Brachat zum 4. AUTOHAUS E-Marketing Day in Thesenform:
(Original hier: http://www.autohaus.de/meinungen/hb-ohne-filter-zdk-e-marketing-elektroauto-1950716.html)
- Die Website hat an Relevanz verloren. Googles Rankingfaktoren sind Relevanz, Entfernung, Bekanntheit.
Peter Fürsicht: Sorry Herr Prof. Brachat – ich verstehe diese These nicht – sie ist insich unschlüssig – wenn die Website wirklich an Relevanz verloren hat, warum ist dann einer der Rankingfaktoren von Google: Relevanz? Was aber sicherlich richtig ist, dass eine Webseite alleine, ohne Pflege, ohne Aktualität, ohne Mehrwert für den Besucher und ohne erlebbare Customer Journey mittlerweile nicht nur langweilig ist, sondern auch in Google, der Suchmaschine mit dem größten Marktanteil in Deutschland, nicht (mehr) gut ins Ranking kommt. Gleichzeitig spielt natürlich der Knowledge Graph und Maps von Google eine immer wichtigere Rolle – denn dadurch kann man die regionalen Eigenschaften hervorheben und untermauern. - Die Aufgabe lautet: Strukturierte Antworten schaffen und anbieten!
Peter Fürsicht: Genau das ist es, was aktuell viele Autohäuser nicht machen… – hierbei muss man sich aber zunächst von den Baukastensystemen und standardisierten Vorlagen trennen und neue Pfade in der Online Kommunikation beschreiten. Kaum ein Autohaus zeigt und untermauert das Statement, warum der Kunde gerade bei Ihnen ein Auto kaufen oder einen Service in Auftrag geben soll. Es erfolgt somit nur eine Markenidentifikation aber keine Kundenidentifikation. Klar ist es schön standardisierte Abläufe und CI´s bzw. CD´s zu haben – aber dennoch ist jede Region, jedes Autohaus etwas individuelles – nur wird das heute nicht über die Online Marketingkanäle „gelebt“ und „erzählt“. - Auch im Zeitalter der Digitalisierung wollen viele Kunden nicht auf die persönliche Beratung im Autohaus verzichten.
Peter Fürsicht: Absolut richtig! Nur diese persönliche Beratung fängt bereits in der Online Kommunikation vielleicht sogar auf der Webseite oder Facebook-Fanpage bereits an! Die Touchpoints haben sich verlagert – war früher der Kunde kaum informiert und holte sich seine Informationen im Autohaus beim Automobilverkäufer, erhält er heute bereits alle wichtigen und relevanten Informationen zuhause auf der Couch mit nur ein paar Klicks. Die Fragen die er sich nicht selbst beantworten kann sind aber die Chance für die Autohäuser aus einem „fragenden Interessenten“ einen Kunden zu machen. Es liegt allerdings in der Natur des normal arbeitenden Menschen, dass er sich seine Informationen spät nachmittags, abends und natürlich am Wochenende zusammensucht – genau hier wäre eine persönliche Beratung natürlich auch ein Umdenken in jeglichen Arbeitszeitmodellen von Autohäusern und Verkäufern. - Die Hersteller können die Digitalisierung nicht allein, sondern besser mit den Handelspartnern gestalten.
Peter Fürsicht: Die Handelspartner könn(t)en helfen, wenn eine gemeinsame Strategie noch genug Platz für Individualisierungen ermöglichen würde. - Der Web-Auftritt ist das Herz. Man muss den Herzschlag kennen.
Peter Fürsicht: Der Web-Auftritt muss als ganzheitliches Online Marketing mit einer eigenen Online Kommunikation gesehen werden. Alles greift ineinander – die verschiedenen Onlinewelten verschwimmen immer mehr. Es gibt natürlich Facebook als Treiber im Social Media, es gibt Mobile als Treiber im Absatz von Gebrauchtwagen – doch wenn „nur“ die Facebook-Seite gepflegt wird, oder die Produktpräsentation in Mobile und der Auftritt der eigenen Webseite diesem Anspruch nicht gerecht wird, dann gibts schnell Herzrasen oder Herzstolpern (um Prof. Brachat´s Wortspielerei nochmal aufzunehmen). Eine durchgängige, erlebbare und nachhaltige Marketingstrategie muss zunächst definiert und umgesetzt werden – und stetig überprüft und (nach-)justiert werden. - Wenn ein Kunde etwas sucht, muss man ihm sehr schnell eine Antwort darauf geben. Eine Information, die für ihn wichtig ist.
Peter Fürsicht: Online Marketing „lebt“ davon schnell und umfassend Informationen bereitstellen zu können. Durch die permanenten Weiterentwicklungen im Suchalgorithmus von Google & Co. wird diese Technik immer weiter verfeinert und ausgebaut. Die Themenrelevant wird immer wichtiger – auf Webseiten, aber auch in eigenen Bereichen innerhalb der Webseite. FAQ-Bereiche (also Frequently Asked Questions, kurz FAQ oder FAQs, englisch für häufig gestellte Fragen oder auch meistgestellte Fragen) werden immer wichtiger, weil hier viele Fragen / Antworten bereits vorhanden sind und so der Interessent sich informieren kann. - Was wird wie häufig im Netz gesucht? Woher kommen die Besucher?
Peter Fürsicht: Google liefert uns die Daten derzeit „frei Haus“ – kostenlos – nur man muss wissen wie man mit diesen Daten umgeht und wie man diese Daten einsetzen kann um die Webseite noch weiter zu optimieren – denn nicht nur das Thema „Woher“ ist interessant für einen Webseiten-Betreiber, auch das Thema „Wohin“ und „Warum“ sollten genauer beleuchtet werden… Eine Analyse und ein konsequentes Monitoring bringen nicht nur Erkenntnisse sondern auch Handlungsvorschläge. - Digitales Marketing lässt sich heute sehr gut messen.
Peter Fürsicht: Richtig – messbar ist digitales Marketing heutzutage. Jedes Autohaus kann die verschiedenen Marketingaktivitäten messen – allerdings ist diese Messbarkeit in vielen Autohäusern lediglich ein Vergleich von Likes und Fanzahlen – und die wichtigen Messgrößen und Daten über die angesprochene Zielgruppe werden kaum bis gar nicht beachtet – hier gibt es viel Potential das aktuell mehr als brach liegt. - Welche Vorteile bietet ein Newslettersystem mit einheitlichem Markendesign den Kunden und den Händlern? (Starkes Werkzeug zur Generierung von Probefahrten)
Peter Fürsicht: Achtung! Newslettersysteme haben mittlerweile die gleiche Wirkung wie Flyerwerbung – über 96% landen ungeöffnet im Papierkorb! Im Zeitalter von Smart-Watches erscheint die Headline eines Newsletters oftmals gekürzt auf 100 Zeichen auf der Smartwatch – und der User entscheidet dann, ob er den Newsletter sofort löscht – nur wer in diesen 100 Zeichen das transportieren kann was den User anspricht, kann mit einem Newsletter heutzutage noch Erfolg haben. - Man integriere Youtube-Offerten der Hersteller auf der eigenen Website.
Peter Fürsicht: Keine schlechte Idee – nur, was bringt es dem User den gleichen Content mit identischem Inhalt auf unzähligen Seiten zu sehen. Individualisierungen sind hier gefragt – im Video aber auch im begleitenden Content – denn jedes Autohaus ist anders, jede Region ist anders… - Community ist eine Internetplattform zur Kommunikation. Jedem Kunden seine persönliche Website.
Peter Fürsicht: Eine Community zu integrieren und zu pflegen ist aufwändig – sehr aufwändig – nur wenn hier Moderatoren ständig, schnell und umfassend diese Community pflegen und weiterentwickeln, kann eine Community den gemeinsamen „Gruppen-Gedanken“ realisieren und den erhofften Mehrwert bringen. - Mehrwertfaktoren schaffen Begehrlichkeit und Frequenz in der Community.
Peter Fürsicht: Genau diese Mehrwertfaktoren müssen in Autohäusern vielerorts erstmal definiert, umgesetzt und gelebt werden. Autohäuser, Inhaber und Verkaufsleiter mussen sich die Fragen stellen: Welcher Mehrwert schafft nachhaltig Begehrlichkeit? Wie kann ich diese Faktoren einsetzen um aus einem Besucher einen Interessenten und später einen Kunden zu machen? - Die Community wird zum Ökosystem, vom Parkplatzfinder, elektronischem Fahrtenbuch bis zu Reiseangeboten.
Peter Fürsicht: Hier werden starke Partner benötigt – kein Autohaus ist in der Lage Reiseangebote und einen Parkplatzfinder anzubieten – und wird aber – wenn dieser Mehrwert nicht „funktioniert“ an diesem gemessen! Wer heute über eine eigene Autohaus-App für Smartphones nachdenkt sollte sich damit auch die Frage stellen wie diese Weiterentwicklungen und Zusatzdienste wirklich seiner Community helfen können. Reiseangebote gibts tausende – und somit auch unzählige Anbieter von booking bis zu expedia – doch welches Reiseangebot könnte nur und ausschließlich die Autohaus Community interessieren – welche gibt es nur und ausschließlich dort und nirgendwo anders? - Für Google ist nur noch die Website relevant, die auch mobil zu empfangen ist.
Peter Fürsicht: Nicht nur für Google ist heute eine Webseite, welche auf den mobilen Endgeräten optimal dargestellt wird, ideal – sondern auch und natürlich vorrangig gerade für die Besucher! Über 50% der Webseiten werden heute bereits mobil besucht – sei es mit Smartphones oder Tablet-PCs – ihre Webseite sollte darauf optimiert sein, hinsichtlich Auflösung, Schriftgrößen aber auch bezüglich Ladezeiten bei 4G Verbindungen. - Nachwuchs findet man am besten über Facebook.
Peter Fürsicht: Keine wirklich neue Erkenntnis – aber dennoch gut dass Prof. Hannes Brachat dieses Thema nochmal aufnimmt. Allerdings sollte natürlich beim Recruting von neuen Mitarbeitern auch die Facebook-Seite darauf optimiert sein. Fragen sie sich bevor sie eine Stellenofferte auf Facebook anbieten, wie die geeigneten Bewerber Ihre Fanseite betrachten und beurteilen werden – welche Informationen für Bewerber hier bereits vorliegen und welche Reputation auf den Bertungsportalen von kununu & Co. über ihr Autohaus vorliegen. Beachten Sie beim Schalten von Stellenanzeigen via Facebook ganz gezielt die Zielgruppe und das komplette Targeting. - Wer keinen geeigneten Mitarbeiter für die digitale Welt hat, kann mit einer externen Agentur zusammenarbeiten, Für 1.000 Euro pro Monat lässt sich da viel machen.
Peter Fürsicht: Absolut richtig Herr Professor Brachat – in vielen Fällen erhalten wir erst eine Anfrage wenn bereits viel „kaputt“ gegangen ist – wenn schlechte Bewertungen und schlechte Ladezeiten, aber auch wenig Informatives auf Webseite und Facebook-Fanpage viele Besucher abschrecken… – das Thema ist hier: Viele Autohäuser sind der Meinung dass „ein bisschen Facebook und ein bisschen Webseitenpflege“ genügen und dann Online Marketing nachhaltig und erfolgreich zu betreiben. Das wäre ungefähr so als würde Liesschen Müller plötzlich die Reparatur an den Bremsen Ihres VW Golf selbst übernehmen… – Kann gut gehen, muss es aber nicht zwangsläufig! Leider ist der Irrglaube, dass Halbwissen reicht um erfolgreich zu sein, genauso weit verbreitet wie die Meinung dass dies alles ja nur ein paar Klicks sind die nicht viel kosten können… – wir blicken immer wieder in erstaunte Gesichter wenn wir von Studiengängen und 3-4 jährigen Ausbildungen im Online Marketing Bereich erzählen die natürlich mehr beinhalten wie „nur ein paar Klicks“. Meine Erfahrung in diesem Bereich ist natürlich so am deutschen Markt aktuell konkurrenzlos – es gibt (aktuell) keinen zweifach zertifizierten Automobilverkäufer mit Verkaufsleiterausbildung der auch noch zertifizierter Online Marketing Professional ist… – ein Mehrwert für die Autohäuser – denn ich kenne beide Welten, nachweislich!
Ich bin gespannt welche Themen aus diesen Thesen bei den Kongressteilnehmern in Kürze umgesetzt werden – oder welche Autohäuser spätestens jetzt langsam wachgerüttelt werden, um im Bereich professionelles Online Autohaus Marketing in ihre Zukunft und die Weiterentwicklung des Autohauses investieren werden. Sollten Sie irgendwelche weitere Fragen haben, können sie mich jederzeit gerne kontaktieren.
Ihr,
Peter Fürsicht
Vielen Dank fürs Lesen,
Ihr Peter Fürsicht
Über den Autor: Peter Fürsicht
Hallo lieber Leser, ich schreibe in diesem Blog über Aktuelles und Interessantes aus unserem direkten Firmenumfeld im Bereich Onlinemarketing und Social Media Marketing sowie als WordPress Agentur in München. Ich freue mich auf spannende Diskussionen.
Meine Qualifikationen: zertifizierter Online-Marketing-Manager (macromedia), zert. Datenschutzbeauftragter, zweifach ZdK-zertifizierter Automobilverkäufer (BMW, Mercedes) mit über 16 Jahren Berufserfahrung, Ausbildung zum Verkaufsleiter (BMW), Coach für Nachwuchsverkäufer innerhalb der ZdK-zertifizierten Ausbildung. Als Dozent für Onlinemarketing bin ich u.a. bei der Macromedia-Akademie und der PTM Akademie in München tätig.
Für Meinungen, Wünsche und Anregungen können Sie mich direkt kontaktieren: pf@max2-consulting.de