Kostenlose Bilder von Pixabay, Pexels Bilder & Co. -> Finger weg!
Kostenlose Stockbilder können richtig teuer werden – was sich zunächst wie ein Paradoxon liest, ist bei näherer Betrachtung bereits Realität! Bilder sind wichtig – kaum ein Beitrag oder eine Webseite kommt ohne aussagekräftiges Themen-unterstützendes Bild aus – und so ist es natürlich vollkommen „normal“ geworden sich ein Bild von einer Stockagentur zu kaufen, wenn man selber gerade weder Zeit noch Motiv hat, um ein eigenes Bild zu produzieren. Neben den etablierten Stockagenturen wie Adobe Stock oder iStock von Getty Images sowie den günstigeren Varianten 123rf und Depositphotos gibt es mittlerweile auch eine nicht mehr überschaubare Zahl von Plattformen die Bilder kostenlos „verschenken“.
Die bekanntesten Plattformen sind aktuell Pixabay und Pexels sowie Unsplash, die beispielsweise mit dem Werbeclaim »The internet’s source of freely useable images. Powered by creators everywhere« auftreten und so dem Interessenten das Herunterladen von kostenlosen und lizenzfreien Bilder und Videos mit nur einem Klick ermöglichen! Was zunächst nach einem tollen Angebot von selbstlosen Menschen aussieht, die aus lauter Nächstenliebe extrem gute Bilder kostenlos verschenken, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen schon bald als Falle. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Sie auf solche kostenlosen Bilddatenbanken und lizenzfreie Fotos und Videos, sowie Illustrationen dieser Plattformen verzichten sollten!
Lesen Sie hier:
Unsplash – Wissenswertes und Hintergründiges
Unsplash wurde 2013 gegründet – und zum Start gab es dort tatsächlich immer nur zehn Bilder, die man kostenfrei nutzen konnte. Seither hat sich die Firma mit Sitz im kanadischen Montreal extrem professionalisiert und bietet heute hunderttausende Bilder zum kostenlosen Download an. Übrigens: Auf seinem Blog Alltag eines Fotoproduzenten hat Robert Kneschke sich mit dem Geschäftsmodell von Unsplash näher befasst und weist in einem Artikel auf allerlei Fragwürdiges hin.
Pixabay – Wissenswertes und Hintergründiges
Die deutsche Plattform Pixabay wurde 2010 in Ulm gegründet. Heute beherbergt die Plattform über 1 Million Bilder. Spannend ist bereits ein Blick in das Impressum von Pixabay – denn da wird auf nahezu alle notwendigen Angaben verzichtet, für die ein Unternehmen heutzutage gesetzlich verpflichtet ist, und als ladefähige Adresse eine Steuerberatungsgesellschaft in der Münchner Prielmayerstrasse benannt.
Wir könnten diese Auflistung von „komischen“ Hinweisen bei den diversen kostenlosen Datenbanken für Stock Fotos noch bis ins unendliche weiter aufführen, aber bleiben wir beim Wesentlichen!
Fakt ist: Keiner prüft ob die Bilder frei von Rechten Dritter sind!
Der Upload der Bilder erfolgt durch anonyme Nutzer. Es besteht somit die Gefahr, dass der Hochladende gar nicht das Urheberrecht für die Bilder besitzt und die Nutzungsbedingungen unklar sind. Unsplash, Pixabay & Co. übernehmen keinerlei Garantien, dass die hochgeladenen Bilder frei von Rechten Dritter sind. Da der Upload anonym erfolgt, können abgemahnte Nutzer auch keinen Rückgriff auf diese Person vornehmen und bleiben somit auf den Kosten der Abmahnung sitzen.
Konkretes Beispiel
Ein Hamburger Blogger hatte guten Gewissens auf seinem Blog rund um die Alstermetropole ein Bild von Pixabay genutzt. Nachdem sich die Bilder ja angeblich auch kostenfrei für kommerzielle Zwecke nutzen lassen, lud er das Bild von Pixabay runter, und fügte es zu seinem Blogbeitrag hinzu. Kurze Zeit später flatterte ihm schon eine Abmahnung wegen einer angeblichen Urheberrechtsverletzung ins Haus. Wie sich herausstellte, existierte der User, der die Bilder hochgeladen hat gar nicht wirklich und war auch nicht der Urheber der Aufnahme bzw. hatte das Recht das Bild zu verbreiten. In Wahrheit wurde das Bild von einer niedersächsischen Profifotografin angefertigt, die natürlich keine Ahnung von dieser seltsamen Weiterverwertung hatte und nun Ihre Rechte über Ihren Anwalt einklagte. Der Hamburger Blogger konnte nicht nachweisen, dass das benutzte Bild frei von Rechten Dritter ist (wie auch…) und musste somit die Abmahnung samt Zahlung eines mittleren dreistelligen Eurobetrages akzeptieren!
Wie konnte es dazu kommen?
Nun ja, hier gibt es mehrere Lösungsansätze… – Viele Profifotografen bieten Ihre hochwertigen Bilder in Stockagenturen kostenpflichtig zum Downloaden an. Es kann also ohne weiteres sein, dass so ein Bild auf irgendeiner Seite ordnungsgemäß und mit Lizenz verwendet wurde, wo dann der spätere Pixabay-Uploader das Bild ganz einfach auf seinem Rechner „zwischenspeicherte“ – um es dann schlussendlich bei Pixabay als „sein Werk“ hochzuladen. Hier wird also bewusst eine Handlung ausgeführt, die gegen das Copyright des jeweiligen Bildes geht – deswegen ist in diesem Zusammenhang auch oftmals von so genannten „Copyright-Trollen“ zu lesen zu lesen. Ob das nun immer so ist, oder ob Fotografen bewusst mit Faken-Trollen und einer Rechtsanwaltskanzlei gemeinsam Kasse machen und diesen Urheberrechtsverstoß als neue, gemeinsame Einkommensquelle nutzen konnte (noch nicht) bewiesen werden, wenngleich es schon auffällt, dass es bei den kostenfreien Bildportalen Uploader gibt, die teilweise mehr als 4.000 Bilder zum „freien“ und „kostenfreien“ Download hochgeladen haben.
Auch Problematisch: Markenlogos auf Stockfotos
Nicht alles ist schlecht, und nicht alle Uploader von Bildern auf den kostenfreien Bildportalen wie Pixabay, Pexels & Co. sind nur dort als „Copyright-Trolle“ registriert. Es gibt durchaus Fotografen, die ihre eigenen Werke hier auch selbst uploaden, um der Allgemeinheit tolle Bilder zur Verfügung zu stellen. Leider sind auf vielen Bildern Markenprodukte zu erkennen, was rechtlich höchst problematisch ist. Bei einigen Fotos, etwa von Autos oder technischen Equipment, wie Smartphones, ist nicht davon auszugehen, dass die jeweiligen Rechteinhaber ihr Einverständnis gegeben haben. Aber nachdem auch Marken wie Harley Davidson, Kosmetikhersteller Honest oder der Bezahldienst Square selbst dort Accounts haben und Bilder zum Download „verschenken“, um auf diesem Wege ihre Produkte zu bewerben, ist es für denjenigen, der diese Bilder benutzt oftmals unmöglich zu unterscheiden, welches Bildmaterial rechtlich einwandfrei ist. Auch ist es fast unmöglich zu wissen, wo weiteres Ungemach lauert, denn wenn der jeweilige Rechteinhaber nicht mit der Nutzung einverstanden ist, drohen Abmahnungen!
…aber da steht doch: „Freie kommerzielle Nutzung , kein Bildnachweis nötig“
Korrekt das steht beispielsweise bei Pixabay neben jedem Bild – allerdings übernimmt die Gratis-Plattform bei Abmahnungen keine Verantwortung – zumal sich alle Plattformen ja beim Upload der Bilder die Bestätigung vom Uploader holen, dass er berechtigt ist das Bild rechtmäßig hochzuladen… Man könne schliesslich ja nichts machen, wenn es den Uploader real gar nicht gebe und es ein Upload-Fake-Account wäre… – zumal ja der Verwender (…also in unserem obigen Beispiel der Hamburger Blogger) den zweifelsfreien Nachweis führen muss, dass das benutzte Bild frei von Rechten Dritter ist.
Unser Fazit: Finger weg von Pixabay, Unsplash und Pexels Bilder!
Die Plattformen wie Pixabay und Pexels, sowie Unsplash sind allesamt nicht geeignet um zweifelsfrei einen Nachweis führen zu können, dass das verwendete Bild frei von Rechten Dritter ist. Hier nach dem Credo „Mir wird schon nichts passieren, andere verwenden das Bild schliesslich auch“ die Vogel-Strauß-Taktik zu verwenden kann teuer werden. Die Tools, die das Internet nach Bildern durchsuchen werden täglich besser – und selbst ein Browser wie Google Chrome hat heute schon „serienmäßig“ die Funktion, nach einem Bild im Internet zu suchen…
Nicht selten belaufen sich die Beträge, die von Abmahn-Anwälten dann für verletzte Urheberrechte aufgerufen werden in hohe dreistellige bzw. niedrig vierstellige Euro-Beträge. Viel Geld für einen kleinen (Hobby-)Blog oder eine mittelständische Firma – mal ganz abgesehen von den Anwaltskosten, der Zeit und der Energie, die man dann aufwenden muss, um noch „einigermaßen glimpflich“ aus der Urheberrechtsverletzung raus zu kommen.
Unser Tipp: Lassen Sie es erst gar nicht so weit kommen!
Im Rahmen unserer Online Marketing Beratung weisen wir immer wieder darauf hin: Wer keine eigenen Bilder erstellen kann/will – dem bleibt nur die Möglichkeit Bilder bei richtigen, seriösen Stockagenturen herunterzuladen. Die etablierten Stockagenturen, wie Adobe Stock oder iStock von Getty Images, sowie die günstigeren Varianten 123rf und Depositphotos bieten bei den Bildern genau die Nachweise, die Sie als Webseitenbetreiber benötigen, um zweifelsfrei nachweisen zu können, dass diese Bilder frei von Rechten Dritter sind – sogar mit Datums- und Zeitstempel wann Sie dieses Bild heruntergeladen haben. Auch Modellfreigaben sowie ggf. Freigaben der Markenhersteller können jeweils eingesehen werden bevor Sie ein Bild herunterladen. Klar kostet sowas Geld – aber wenn man die Angebote gerade von 123rf oder Depositphotos genauer betrachtet, dann kostet ein Bild in Full-HD bei diesen beiden Portalen ca. 3-4 Euro – wenig also im Vergleich zu einer Abmahnung wegen Urheberrechtsverletzung, und wer benötigt im Internet schon alle Bilder in einer hochauflösenden Full-HD Darstellung… – meistens reichen hier Bildgrößen von 1200 x 800px vollkommen aus – und die gibts schon ab ca. 2 Euro / Bild.
Vielen Dank fürs Lesen,
Ihr Peter Fürsicht
Über den Autor: Peter Fürsicht
Hallo lieber Leser, ich schreibe in diesem Blog über Aktuelles und Interessantes aus unserem direkten Firmenumfeld im Bereich Onlinemarketing und Social Media Marketing sowie als WordPress Agentur in München. Ich freue mich auf spannende Diskussionen.
Meine Qualifikationen: zertifizierter Online-Marketing-Manager (macromedia), zert. Datenschutzbeauftragter, zweifach ZdK-zertifizierter Automobilverkäufer (BMW, Mercedes) mit über 16 Jahren Berufserfahrung, Ausbildung zum Verkaufsleiter (BMW), Coach für Nachwuchsverkäufer innerhalb der ZdK-zertifizierten Ausbildung. Als Dozent für Onlinemarketing bin ich u.a. bei der Macromedia-Akademie und der PTM Akademie in München tätig.
Für Meinungen, Wünsche und Anregungen können Sie mich direkt kontaktieren: pf@max2-consulting.de