Von Published On: 22. November 20162,1 min read
Published On: 22. November 20162,1 min read

Zwischen dem WordPress-Gründer Matt Mullenweg und den Machern des Homepage Baukastens WIX entbrennt ein handfester Streit, nachdem ersterer dem Team vorwirft, Code des CMS gestohlen und sich dabei über die Lizenz hinweggesetzt zu haben. Doch der Reihe nach.

Wie alles begann

Laut eigener Aussage habe Matt Mullenweg WIX heruntergeladen, um die neuste Version zu testen und sei dabei zu dem Fazit gekommen, dass der Homepage Editor teilweise auf dem Code seines Projekts basiert und verwendet wurde, ohne Credits, Namensnennung oder Einhaltung der GPL Lizenz (GNU Public License, unter der man das Blogsystem zur Verfügung gestellt hat). Die GNU Public License würde in so einem Fall nicht nur vorsehen, dass der Name genannt wird, sondern auch, dass die damit erstellte Software wieder frei zur Verfügung steht. Diese Kritik verfasste der WordPress-Gründer in Form eines offenen Briefs.
Es dauerte nicht lange, bis das Team von WIX in Form von CEO Avishai Abrahami über den Blog des Unternehmens auf die Vorwürfe antwortete: er habe sich von den Vorwürfen überrascht gezeigt, weist daraufhin, dass es auf der Githu-Seite des Entwicklers über 200 frei zugängliche Projekte sind und gibt zu, auch Teile von WordPress für kleine Teile der App genutzt zu haben.

Wie geht es nun weiter?

Ein weiterer WIX Entwickler namens Tal Kol schaltete sich ein, der erklärte, gemeinsam mit dem WordPress Team auf einer Konferenz den verwendeten Code geschrieben und dann als OpenSource veröffentlicht zu haben. Zusätzlich musste er jedoch einräumen, dass weiterer Code verwendet wurde, der in WordPress verwendet wird, ursprünglich aber von einem noch älteren Editor stammt, der unter MIT Lizenz steht (die MIT-Lizenz ist noch weniger restriktiv als die GNU Public License). In Zukunft soll direkt auf diesen zugegriffen werden.
Für Abrahami, Kol und ihr Team scheint die Situation damit gelöst zu sein, doch nicht für den WordPress Gründer, der erklärte, dass die Probleme mit der GNU Public License erst dann aus der Welt geschafft wären, wenn der gesamte Code der Anwendung veröffentlicht wurde. Ein von Abrahami vorgeschlagenes Treffen lehnte WordPress-Gründer Matt Mullenweg ebenfalls ab, solange die Verletzung der Lizenz weiterhin besteht. Ob es zu weiteren Maßnahmen der einen gegen die anderen Seite kommt ist derzeit nicht absehbar.
Die Entwickler hinter dem Blogsystem – Automattic – sehen ich aktuell zudem mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert (sie sollen den Namen eines Designers nicht genannt haben, dessen Design sie für ihre eigene Software portiert haben).

Vielen Dank fürs Lesen,
Ihr Peter Fürsicht

Peter-Fuersicht-WordPress-DozentÜber den Autor: Peter Fürsicht
Hallo lieber Leser, ich schreibe in diesem Blog über Aktuelles und Interessantes aus unserem direkten Firmenumfeld im Bereich Onlinemarketing und Social Media Marketing sowie als WordPress Agentur in München. Ich freue mich auf spannende Diskussionen.
Meine Qualifikationen: zertifizierter Online-Marketing-Manager (macromedia), zert. Datenschutzbeauftragter, zweifach ZdK-zertifizierter Automobilverkäufer (BMW, Mercedes) mit über 16 Jahren Berufserfahrung, Ausbildung zum Verkaufsleiter (BMW), Coach für Nachwuchsverkäufer innerhalb der ZdK-zertifizierten Ausbildung. Als Dozent für Onlinemarketing bin ich u.a. bei der Macromedia-Akademie und der PTM Akademie in München tätig.

Für Meinungen, Wünsche und Anregungen können Sie mich direkt kontaktieren: pf@max2-consulting.de